Wir bekommen ein Kätzchen!

Vorbereitungen

Katzentoilette: es gibt unterschiedliche Katzentoiletten, mit oder ohne Deckel, manche haben Filter. Fragen Sie die Pflegestelle welche Toilette die Katze gewöhnt ist. Wenn die Katze offene gewöhnt ist, dann sollten Sie anfangs den Deckel entfernen und erst nach der Eingewöhnung den Deckel wieder rauf setzen. Empfohlene Anzahl von Katzentoiletten ist Anzahl der Katzen im Haushalt plus 1. Das Kisterl sollte an einem ruhigen, gut zugänglichen Ort stehen.

Katzenstreu: Verwenden Sie, wenn möglich, dasselbe Katzenstreu wie in der Pflegestelle. Man kann auch von der Pflegestelle benutztes Streu mitnehmen und im neuen Kisterl verteilen, dann erkennt die Katze sofort ihr Katzenklo. Klumpstreu ist giftig für Katzen, wenn sie es verschlucken. Deshalb empfehlen wir bei Babykatzen eher Bioprodukte zu verwenden.

Transportbox: Wir empfehlen Transportboxen, die sich von oben öffnen lassen. Es ist für Katzen oft angenehmer von oben in die Box gesetzt zu werden als von vorne. Empfehlenswert ist pro Katze eine Box.

Kratzbäume: Kratzbäume sind nicht nur Spielplatz sondern auch Rückzugsort für Katzen. Bei kleinen Kindern im Haushalt sollte ein Kratzbaum angeschafft werden, der der Katze einen Rückzugsort in einer Höhe bietet, die die Kinder nicht erreichen. So kann sie am Geschehen teilnehmen, ohne ständig begrapscht zu werden. Generell sollte eine Katze einen Rückzugsort für sich haben, der von allen Mitbewohnern respektiert wird. Je nach Möglichkeit sollte der Kratzbaum so platziert werden, dass sie vom Rand das Geschehen im Raum gut beobachten kann. Wenn sie gleichzeitig aus dem Fenster blicken kann, wird sich die Katze sicher freuen. Es gibt auch Kratzrollen, -säulen und sogar -möbel. Sollte die Katze beginnen an Ihren Möbeln zu kratzen kann man ihr solche als Alternative anbieten.

Spielzeug: jede Katze, aber gerade junge Katzen lieben es zu spielen und gemeinsames Spielen fördert die Bindung der Katze zum Menschen oder zu anderen Mitbewohnern. Die Grundausstattung sind Bällchen und Mäuse, Federwedel und Spielangel. Bei Kinderspielzeug sollte man unbedingt darauf achten, dass nicht Teile von der Katze verschluckt werden können.

Futter: Katzen können auf Futterumstellung schnell mit Durchfall reagieren, deshalb am besten anfangs das gleiche Futter wie auf der Pflegestelle anbieten. Wenn Sie ihr Milch geben möchten, dann unbedingt laktosefreie, da Katzen von normaler Kuhmilch häufig Durchfall bekommen. Die Futterstelle sollte nicht direkt neben der Katzentoilette sein und in einer ruhigen Ecke, damit die Katze in Ruhe fressen kann.

Pflanzen: giftige Pflanzen sollten noch vor dem Einzug entfernt werden. Stattdessen sollte Katzengras angeschafft werden. Eine Liste giftiger Pflanzen finden Sie online, z.B.: https://www.peta.de/giftige-zimmerpflanzen.

Sicherung von Fenstern oder Balkonen: je nach Absprache bei der Vorkontrolle muss die Sicherheit der Katze gewährleistet sein.

Das Kätzchen zieht ein

Ankommen lassen.

Um der Katze die Eingewöhnung zu erleichtern ist es ratsam ein ruhiges Ankunftszimmer herzurichten mit Futter, Wasser und einem Kisterl. Der Transport war sicher schon sehr stressig für die Katze, deswegen sollte man sie zuerst mal zur Ruhe kommen lassen. Dabei sollte auch nur eine Bezugsperson bei ihr sein, nicht die ganze Familie. Öffnen Sie die Transportbox und warten Sie, dass die Katze von allein herauskommt. Manche sind forsch und erkunden sofort alles, andere sind ängstlich und brauchen mehr Zeit. Geben Sie der Katze, die Zeit, die sie braucht!

Die Katze versteckt sich und kommt nicht raus.

Auch hier ist wieder Geduld gefragt, wenn Futter oder Spielen sie nicht hervorlocken. Verbringen Sie Zeit mit ihr, lesen Sie ihr vor oder meditieren Sie. Katzen fühlen sich bei ruhiger Energie wohler und vertrauen entspannten Menschen rascher als angespannten. Es kann auch hilfreich sein im selben Raum zu schlafen, so kann die Katze Vertrauen zu Ihnen aufbauen. Ängstliche Katzen fressen oft nicht sofort, stellen Sie aber sicher, dass Futter und Wasser in Nähe ihres Versteckes stehen. Häufig fressen sie dann in der Nacht.

Die Welt wird entdeckt.

Sobald die Katze Vertrauen gefasst hat wird sie beginnen ihr neues Reich zu erkunden und jeden Winkel zu erforschen. Dabei sollten Sie sie immer im Blick haben und sie beobachten. Wenn die Wohnung groß ist, oder sogar mehrere Ebenen hat, sollten Sie die Kisterl strategisch verteilen; damit der Weg zum Kisterl nicht zu weit wird. Kitten müssen meist gleich nach dem Fressen aufs Kisterl, so sollte anfangs ein Kisterl in der Nähe des Futterplatzes stehen bis sich das Kätzchen in der Wohnung auskennt.

Hoppala!

Wenn doch ein Hoppala passiert. Bitte nicht auf das Kätzchen böse sein und schon gar nicht ihre Nase in ihr Pipi drücken! Damit zerstören Sie nur das Vertrauen der Katze in den Menschen! Einfach kommentarlos das Kätzchen nehmen und es ins Kisterl setzen und dort loben, viel loben! Wenn Sie die nächsten Tage die Katze überschwänglich loben, wenn sie brav ihr Geschäft im Kisterl verrichtet, bleibt es sicher bei einem einmaligen Ausrutscher. Gleichzeitig sollten Sie die Stelle gut reinigen. Ist die Stelle am Boden sollte für die nächste Zeit dort ein Kisterl stehen. Hat die Katze auf einen weichen Untergrund ihren Duft hinterlassen kann man die Stelle nach dem Reinigen mit einer wasserundurchlässigen Auflage und einer Decke abdecken, so lange man dem Kätzchen noch nicht vertraut.

Sollte es kein Einzelfall bleiben bitte mit der Pflegestelle Kontakt aufnehmen, die kennt ihre Katzen am besten und hilft gerne weiter.

Grenzen

Die Grenzen für die Katze muss die Familie gemeinsam setzen und vor allem konsequent durchziehen. Schläft die Katze im Bett? Darf sie auf den Tisch springen? Darf sie mit den Händen spielen? Wenn die Katze einmal ins Bett darf dann wieder nicht, hat man in kürzester Zeit einen nächtlichen Schreihals, den keiner möchte.

Auch Katzen kann man erziehen, manche einfacher bei anderen dauert es etwas länger. Springt die Katze auf den Tisch, sagt man ruhig „Nein“ und setzt sie runter und bleibt sie, lobt man sie.
Auch kleine Tricks kann man ihnen beibringen, z.B. Sitz hat noch jede Katze in 5 Minuten verstanden, wenn sie mit Schinken belohnt wurde.

Es gibt schon eine Katze

Wenn es schon eine Katze im neuen Zuhause gibt kann es hilfreich sein, sie schon vor dem Einzug miteinander bekannt zu machen. Das funktioniert über den Geruch, zum Beispiel nimmt man Fell oder eine benutzte Decke mit und legt es der anderen Katze hin. Die Reaktionen können sehr unterschiedlich sein von sehr interessiert bis meidend.

Ist die neue Katze im Ankunftszimmer eingezogen und hat schon Vertrauen zum Menschen gefasst, dann kann man beginnen die Katzen zusammenzuführen. In einem ersten Schritt werden die Plätze getauscht. Die neue Katze darf die Wohnung entdecken und die vorhandene Katze kann den Geruch der neuen kennenlernen. Anfangs sollte der Tausch maximal ½ bis 1 Stunde dauern und die Pausen dazwischen mindestens doppelt so lange. In einem nächsten Schritt kann man die Tür des Ankunftszimmer einen Spalt öffnen und die Reaktion der beiden beobachten. Es ist ganz normal, dass Katzen sich bei den ersten Begegnungen anfauchen, damit kommunizieren sie, dass die andere Katze nicht näher kommen sollte. Diese Begegnungen sollten so oft wiederholt werden bis die Katzen gar nicht oder nur noch selten fauchen. Erst wenn Sie ein gutes Gefühl haben sollten Sie die Katzen zusammenlassen. Beim ersten Zusammentreffen sollte die neue Katze bereits einige Zeit in der Wohnung sein, dann wird die vorhandene Katze dazu gelassen. Durch gemeinsames Fressen und Spielen können positive Erfahrungen mit dem neuen Mitbewohner gesammelt werden.

Wie auch menschliche Beziehungen durchlaufen Katzenbeziehungen verschiedene Phasen, da kann auch mal gerauft oder gezickt werden. Nicht den Mut verlieren! In den meisten Fällen gewöhnen sich Katzen rasch an den neuen Mitbewohner, aber es kann auch unverträgliche Paarungen geben.

Sollten Sie sich unsicher sein oder sollten die Katzen sich gar nicht verstehen, bitte mit der Pflegestelle Kontakt aufnehmen, die kennt ihre Katzen am besten und hilft gerne weiter.

Viel Spaß mit dem neuen Mitbewohner!